Fakten

Hintergrund



Bauherr des Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) ist die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH, die zu je 37 % von Berlin und Brandenburg sowie zu 26 % vom Bund gehalten wird. Im Aufsichtsrat sind sowohl MP Platzeck als auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Wowereit, vertreten. Der Bund wird durch das Bundesministerium der Finanzen und das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung vertreten.

Trotz vieler guter Argumente insbesondere für den Standort Sperenberg setzte die Politik den bestehenden Standort Schönefeld durch; am 13. August 2004 erging der Planfeststellungsbeschluss des Landes (gleichzeitig als Gesellschafter der FBS auch Bauherr) Brandenburg; dieser sah den Abriss einer Startbahn, die Verlängerung der zweiten und den Neubau einer 4000m  langen Bahn parallel zur bestehenden Bahn vor. Ungeachtet der Proteste der Bevölkerung wurde ein zeitlich uneingeschränkter Nachtflugbetrieb sowie ein paralleler Betrieb der Starbahnen genehmigt, wobei unterstellt wurde, dass die startenden Maschinen die Bahnen geradeaus verlassen und erst nach Erreichen einer gewissen Höhe abdrehen. Eine seit April 2004 geltende Richtlinie der Internationalen Luftfahrtorganisation ICAO, die mehr Sicherheitsabstand und, wie jetzt behauptet wird, ein frühzeitiges Abdrehen parallel startender Maschinen fordert, wurde bei der für das Planfeststellungsverfahren erforderlichen vorläufigen Berechnung der Abflugrouten nicht berücksichtigt. 

Die Klagen gegen den Standort Schönefeld und seinen Ausbau wurden mit Beschluss des Bundesverwaltungsamtes vom 16. April 2006 im Wesentlichen abgewiesen; durchgesetzt werden konnte lediglich ein totales Nachtflugverbot zwischen 0.00 und 5.00 Uhr, Einschränkungen von 22.00 bis 24.00 und von 5.00 bis 6.00 sowie eine Ausweitung der „Lärmschutzzonen“. 

Auch im Verwaltungsstreitverfahren vor dem BVerwG wurden die alten Flugrouten vorgelegt; so konnte das BVerwG die tatsächlichen Flugrouten und deren Folgen für die Bevölkerung in seiner Güterabwägung nicht berücksichtigen. Der Planergänzungsbeschluss von 2009 setzt nach Auffassung der Planfeststellungsbehörde die Vorgaben des BVerwG um. Noch immer allerdings werden hier die jetzt aktuellen Flugrouten nicht berücksichtigt. Erst mit Vorstellung der neuen Flugrouten durch die Deutsche Flugsicherung am 6. September 2010 ist die Katze aus dem Sack. Der Planergänzungsbeschluss wird im übrigen wegen der noch immer großzügigen Nachtflugregelungen von Anrainern beklagt. 


Was ist ein Planfeststellungsbeschluss 

Insbesondere für große Infrastrukturmaßnahmen gibt es mit der Planfeststellung ein besonderes Verwaltungsverfahren. Wesentliches Merkmal ist die Konzentrationswirkung: 
Der Planfeststellungsbeschluss umfasst in der  Regel alle wesentlichen Genehmigungen, wie z.B. die baurechtliche, die  wasserrechtliche, die luftrechtliche oder umweltrechtliche Genehmigung. Ein formell bestandskräftiger Planfeststellungsbeschluss kann zwar  aufgehoben werden - in der Praxis dürfte dies jedoch kaum vorkommen. Man  spricht gerade bei luftverkehrsrechtlichen Planfeststellungsbeschlüssen von einer erhöhten „faktischen Bestandskraft“.


Monitoring und Simulation  
Aktuelle Flugbewegungen 
Lärmberechnungstool des französischen Umweltministeriums 
Flugverläufe am Flughafen Berlin-Schönefeld
Lärmvideo (mit Ton!) der BZ-online: 


Offizielle Seiten
Stadt Potsdam



Informationen 
Potsdam Aufnahme als UNESCO Welterbe

Planfeststellungsbeschluss vom 13. August 2004
Beschluss des Bundesverwaltungsgerichtes vom 16. April 2006
Lärmbelastungszonen nach Stand Planungsergänzungsbeschluss 2009
Informationen zum Planergänzungsverfahren
FAQ zum Thema BBI Flugrouten  


Emissionen Lärm und Treibstoff
Lärmschutzgebiete SXF   
Definition: Lärmrelevanz 
Treibstoff-Emmission Flugzeug beim Starten entspricht 4000 VW Golf


Flugroutenkarten


DFS Routen zum Start des Flugplatzes im Juni 2012

Veröffentlicht von der DFS im Januar 2012


DFS Routen vom 4.7.2011


Bei Westwind und Freigabe 
bei 5.000 ft.

für Flüge Richtung Osten
DFS Routen vom 4.7.2011

Bei Westwind und Freigabe 
bei 5.000 ft.

für Flüge Richtung Westen über Knotenpunkt WESTI

DFS Routen vom 4.7.2011

Bei Westwind und Freigabe 
bei 5.000 ft. 

für Flüge Richtung Osten für grössere Maschinen

DFS Routen vom 4.7.2011


Bei Ostwind

für Flüge Richtung Westen

DFS Routen vom 4.7.2011


Anflüge bei Ostwind







Offizielle Flugrouten der DFS nach dem Planfeststellungs-verfahren



Ausschnitt aus der Präsentation der DFS vom 17.1.2011 zum Stand der Planungen zur den Ablugrouten West des BBI (Karte 25 - Richtung West), Quelle: http://www.mil.brandenburg.de/sixcms/detail.php/484669




Lärmkorridor für die alte Flugroutenplanung nach Planfeststellungsbeschluss




 

Schutzgebiete nach dem Planfeststellungsbeschluss (Quelle: MIL Brandenburg)




 

DFS: Vorläufige Abflugverfahren BBI (Betriebsrichtung 07) – Stand: 8.10.2010 
DFS: Vorläufige Abflugverfahren BBI (Betriebsrichtung 25) – Stand: 8.10.2010



Tatsächliche Flughöhen
Quelle bild.de 22.10.






geplante Anflugrouten

 Quelle bild.de 29.10.










Flugrouten über Potsdam nachdem Berlin nicht mehr überflogen werden soll.
Quelle bild.de 19.11.





Alternativer Vorschlag des brandenburgischen Umweltministeriums  nach Veröffentlichung des Bildartikels am 19.11.




Aktueller Flugkorriodor nach Stanley Track vom 15.11.2010
Wahrscheinlicher Flugkorridor über Potsdam nach aktueller Auskunft von Experten





 DFS Vorschlag vom Januar kommt unserer Befürchtung sehr Nahe.




Februar Vorschlag der DFS würde Potsdam bei den startenden Flugzeugen entlasten. Bei der geplanten Freigabe der Flugzeuge ab 5000ft = 1500m würde Potsdam dann aber doch überflogen.

Berliner Gemeinden forderten in der Lärmschutzkommission ein Überfliegen von Potsdam





 Bei den Anflügen mit Ostwind (40 % der Tage im Jahr) wird Potsdam nicht verschont. 





Schallpegel An-/Abflug







Landeanflüge mit Schallpegeln am Boden









Normale Freigabe der DFS
bei 5.000 ft

Freigabe bei 10.000 ft
so wie es von der Fluglärmschutzkommission mit Potsdam verabschiedet wurde.


Wahrscheinlicher Kompromiss der DFS
bei 7.500 ft. Hier zieht Potsdam den schwarzen Peter